Vorsorgekonzepte für 25 Ortsgemeinden fertiggestellt
Der zunehmende Klimawandel hat fatale Folgen für die Umwelt. Sturm, Hochwasser und Starkregen nehmen stetig zu. Die Schäden, die durch solche Ereignisse entstehen können, sind unter anderem im letzten Jahr bei der Flutkatastrophe im Ahrtal deutlich geworden. Bereits eine Sturzflut mit deutlich kürzerer Dauer als an der Ahr kann Schäden im vierstelligen Bereich verursachen.
Aus diesem Grund haben Hochwasser- und Sturzfluten-Vorsorgekonzepte in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Auch die Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld arbeitet mit Hochdruck an Erarbeitung und Umsetzung dieser Konzepte und sensibilisiert die Bürgerinnen und Bürger in Form von Workshops und Informationsveranstaltungen für das Thema Hochwasser- und Sturzflutenschutz.
Die ehemalige Verbandsgemeinde Flammersfeld begann bereits im Jahr 2017 mit der Aufstellung der Hochwasser- und Sturzfluten-Vorsorgekonzepte. Nach der Fusion der beiden Verbandsgemeinden Altenkirchen und Flammersfeld Anfang 2020 wurde die Aufstellung der Konzepte fortgeführt und zusätzlich Konzepte für den Bereich der ehemaligen Verbandsgemeinde Altenkirchen bei dem Ingenieurbüro igeo aus Oberlahr in Auftrag gegeben. Die Konzepte werden von dem Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten aus Landesmitteln mit bis zu 90 % gefördert.
Nach der Auftaktveranstaltung im September 2020 erfolgte in den 25 Ortsgemeinden eine Ortsteilbegehung, in deren Rahmen der Wasserwirtschaftsingenieur Eckhard Hölzemann über das Gefährdungspotenzial bei Starkregenereignissen und geeignete Schutz-Maßnahmen in der jeweiligen Ortslage informierte. Im Zuge der Ortsbegehungen wurden über 400 Bürgerinnen und Bürger über Hochwasser- und Sturzflutenschutz informiert. Zudem fand ein Erfahrungsaustausch zwischen den Behörden, Versorgern und Hilfsorganisationen statt, in der die identifizierten Gefahren und daraus folgenden Maßnahmen diskutiert wurden.
Am Montagabend, 21. November 2022, fand die öffentliche Abschlussveranstaltung zu der Aufstellung des Hochwasser- und Sturzfluten-Vorsorgekonzepts für den zweiten Teilbereich AK 02.02 in der Wiedhalle Neitersen statt. Zu Beginn des Abends begrüßte Bürgermeister Fred Jüngerich die Ortsbürgermeisterinnen und -bürgermeister der 25 betroffenen Ortsgemeinden sowie Vertreterinnen und Vertreter benachbarter Behörden, wie beispielsweise des Forstamtes. Er gab den Anwesenden einen Rückblick auf die Entstehung des Hochwasser- und Sturzfluten-Vorsorgekonzepts der Verbandsgemeinde im Laufe der letzten Jahre vor der Flutkatastrophe im Ahrtal. Anschließend stellte Eckhard Hölzemann das Ergebnis der in den vergangenen zwei Jahren gesammelten Informationen vor. Insgesamt sind in den Konzepten 470 mögliche Maßnahmen aufgeführt. Hiervon fallen ca. 241 Maßnahmen in die Zuständigkeit der Kommune.
Hölzemann betonte, wie wichtig es sei, dass das Wasser normal ablaufen könne: „Geben Sie dem Wasser Raum! Es reicht nicht, eine Maßnahme im Dorf umzusetzen, es müssen weitere folgen, um das Wasser aus dem Dorf zu bekommen. Vorsorge ist Daseinsvorsorge.“
Die endgültig fertiggestellten Konzepte werden Anfang 2023 an die jeweiligen Ortsgemeinden übergeben und sind anschließend auf der Homepage der Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld einzusehen.