Hirz-Maulsbach
Historisches
Bis zum Zusammenschluß 1887 waren Hirzbach und Maulsbach eigenständige Gemeinden.
Hirzbach, dessen Name vom altdeutschen "hirz" für Hirsch abstammt, wird urkundlich 1378 zum ersten Mal erwähnt. Der Graf Heinrich von Nassau bezeugt damals, dass er dem Gerhard von Hirzbach 150 Mark in Hachenburger Währung schuldete.
Der Ortsteil Hähnen, der Name kommt vom altdeutschen "Hagen" und bedeutet Dornbusch, umhegter Platz, wird 1664, mit "uff den Hähnen", in einer Steuerliste erstmalig genannt.
Maulsbach, dessen Name mit dem mittelhochdeutschen "mul" (Maul) für abgerundete Fläche oder Vorberg zusammenhängt, wird 1411 mit Geylgin von Mulsbach in einer Kölner Lehensurkunde zum ersten Mal schriftlich erwähnt. In der gleichen Urkunde wird auch 1411 die Hardtmühle mit Henne Hartmolern, also dem Müller der Hardtmühle, genannt. Alle Siedlungen gehörten von Beginn an zum Kirchspiel Mehren und mit diesem zur Grafschaft Sayn.
Durch die Grenznähe zum Erzbistum Köln gab es in den Dörfern auch kölnische Untertanen. Uralte Grenzwälle sind noch heute in der Gemarkung auszumachen. 1529 gab es in Hirzbach fünf Höfe unter kölnischer Hoheit Dazu zählte der Husser Hof der Heinrichs Hof, später Theis Hof und der Zirfas (Servatius) Hof. Die Besitzer Servas und Magdalena starben 1666 an der Pest. In Niedermaulsbach gehörte 1529 der Fuchshof zu Köln. In Maulsbach werden später noch als Kölner Höfe der Clas-Ludwigshof und der Dickenhof genannt.
Die Grafen von Sayn hatten Anfang des 16. Jahrhunderts für die Abrechnung der Steuern verschiedene Dörfer und Wohnplätze zur Honschaften zusammen gefasst. 1529 gab es so neben anderen auch die Honschaft Hirzbach und die Honschaft Maulsbach. Man unterschied dadurch die Einwohner, die zur Honschaft der Grafschaft Sayn gehörten und die kölnischen Bürger. Die Honschaften wurden später zur Niederhundschaft zusammengefasst.
1579 erfahren wir erstmals etwas über die Größe der Dörfer. In Hirzbach gab es damals neun Familien, nach 1600 waren es 15 und 1745 wurden 23 Häuser gezählt. Niedermaulsbach hatte 1579 fünf Familien. Obermaulsbach hatte 1579 sechs Familien, nach 1600 sechs Häuser und zusammen mit Niedermaulsbach 1745 drei Häuser. 1787 waren es in Ober- und Niedermaulsbach zusammen 15 Häuser.
Obwohl die Dörfer etwas abseits der alten Heerstrasse lagen, hatten sie häufig in den Kriegen unter durchziehendem Kriegsvolk zu leiden. Im 30 jährigen Krieg, von dem uns nur wenig überliefert ist, waren öfter Truppen in Mehren, die versorgt werden mußten, so 1625 als ein Rittmeister König acht Tage mit seiner Kompanie im Kirchspiel Mehren lagerte. Auch in den Koalitionskriegen quartierten häufig Truppen in den Dörfern. Solche Einquartierungen gab es öfter, dabei wurde auch viel gestohlen.
Nach 1806 mußten auch mehrere junge Männer aus Hirz-Maulsbach für Napoleon in Spanien kämpfen.
Schulwesen
Als Friedrich Wilhelm Raiffeisen 1845 – 1848 Bürgermeister der Bürgermeisterei Weyerbusch war, zu der nach der Übernahme unserer Region durch Preußen Hirzbach und Maulsbach gehörten, wurde in Maulsbach ein Schulhaus für die Kinder aus Maulsbach, Fiersbach und Hirzbach gebaut. Bis dahin wurde in gemieteten Räumen unterrichtet. Schulunterricht wurde schon 1788 für die Kinder aus Hirzbach und Maulsbach gemeinsam gehalten, die allerdings im Winter schlecht besucht wurde. Das Schulgebäude wurde 1945 im Krieg zerstört aber wieder aufgebaut und bis 1969 genutzt.
Ver- und Entsorgung
Die Wasserversorgung wurde seit 1895 teils durch offene Kanäle und Tonrohre sichergestellt. Im 20. Jahrhundert gab es viele Neuerungen. 1923 wurde das Wasserversorgungsnetz erneuert und in Eisenrohre verlegt. 1926 kamen die Dörfer an ein Stromnetz. Nach dem Krieg wurden im Hand- und Spanndienst Wirtschaftswege und Ortsstraßen ausgebaut und die Wasserleitungen teilweise erneuert. Seit 1996 wird die Wasserversorgung durch die Verbandsgemeindewerke sichergestellt. 2002 folgte dann ebenfalls durch die Verbandsgemeindewerke die zentrale Abwasserentsorgung.
Hirz-Maulsbach heute
Die heutige Gemeinde Hirz – Maulsbach besteht aus den Ortsteilen Hähnen, Hirzbach, Maulsbach, Niedermaulsbach und Hardtmühle. Seit 1963 beteiligt sich die Gemeinde mit gutem Erfolg am Wettbewerb „ Unser Dorf soll schöner werden – Unser Dorf hat Zukunft “. 1967 erhielt sie die Silbermedaille im Bundesentscheid, 1993 stand sie auf dem 7. Platz im Landesentscheid. 2003 wurde sie Sieger in der Hauptklasse im Kreis und platzierte sich im Landesentscheid auf dem 3. Platz. 2004 belegte Hirz-Maulsbach im Landesfinale den 5. Platz. 2005 wurde die Ortsgemeinde in der Sonderklasse Bezirkssieger und erhielt die Bronzemedaille im Landesentscheid von Rheinland-Pfalz.
Der obige Text stammt in Auszügen aus der Chronik der Gemeinde Hirz-Maulsbach und wurde von Dieter Sommerfeld verfasst. Die komplette Chronik von Hirz-Maulsbach finden Sie hier.
Ortsgemeinderat (Wahlzeit 2024 - 2029)
- Dieter Zimmermann (Ortsbürgermeister)
- Jörg Pfeiffer (Erster Beigeordneter)
- Reimund Seifen (Beigeordneter)
- Martin Krämer
- Torsten Kretzer
- Marion Nagelkrämer
- Dirk Stockhausen
- Ursula Welzel
- Sven Zimmermann
Satzungen
Friedhofssatzungen
Die Ortsgemeinde ist Mitglied im Zweckverband „Friedhof Mehren“. Die Satzungen des Zweckverbandes „Friedhof Mehren“ finden Sie hier.
Ortsbürgermeister
Dieter Zimmermann
Fiersbacher Str. 4
57635 Hirz-Maulsbach
Telefon: 02686 1313
Mobil: 0151 68142559
E-Mail:
dieter_zimmermann@t-online.de
Vertreter
Erster Beigeordneter
Jörg Pfeiffer
Hausanschrift
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Altenkirchen-Flammersfeld
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