Baumpflanzaktion „im Tal“
Wenn Natur und Kunst aufeinandertreffen, entsteht etwas Magisches.
Seit 1986 gestalten etwa 50 Künstlerinnen und Künstler, darunter Landschaftsarchitekten, Bildhauer, Schriftsteller und Musiker, auf Einladung des Bildhauers Erwin Wortelkamp den Landschaftsraum „im Tal“ zwischen Hasselbach und Werkhausen. Mit der Zeit ist so eine einzigartige Skulpturenlandschaft entstanden, in der Kunst und Natur in Dialog zueinander treten. Die 49 ortsbezogenen und vielgestaltigen Kunstwerke wurden in den von Wiesen, Weiden, bewaldeten Flächen und einem Bachlauf geprägten Landschaftsraum integriert. In den letzten 35 Jahren hat sich auf dem 11 Hektar großen Areal eine umfangreiche Artenvielfalt von Flora und Fauna entwickelt.
Nun wird diese naturnahe Kulturlandschaft zunehmend durch die Folgen des Klimawandels bedroht. Durch die Rekordsommer in den Jahren 2018 und 2019 in Verbindung mit Schädlingen, wie dem Borkenkäfer, verlor die Skulpturenlandschaft fast ihren gesamten Fichtenbestand. Dies hat nicht nur drastische Auswirkungen auf die Tier- und Pflanzenwelt, sondern auch auf die Wirkungseinheit von Landschaft und Kunst. So verlor das Tal bereits zwei Kunststandorte.
Nach ersten Ersatzpflanzungen überlebte nur ein Teil der jungen Pflanzen die immer trockener werdenden Frühlingsmonate. Daher lud die Familie Wortelkamp mit ihrem Team am Samstag, den 22. Januar 2022, zu einer erneuten gemeinsamen Pflanzaktion ein. Neben Forstpflanzen wurden Heister und Solitäre teils per Hand, teils mit Hilfe von Baggern gesetzt. Zudem bestand das Angebot, eine Baumpatenschaft zu übernehmen und so einen aktiven Beitrag zur Vielgestaltigkeit des Tals zu leisten.
Bürgermeister Fred Jüngerich ließ es sich nicht nehmen, selbst den Spaten in die Hand zu nehmen und mitzupflanzen. Zusätzlich übernahm er die Patenschaft für eine Eiche. „Für mich hat schon immer die Verbindung zwischen Kunst und Natur den Reiz des Tals ausgemacht. Es ist toll zu sehen, dass sich so viele Menschen für den Erhalt und Fortbestand dieses Landschaftsraums einsetzen und damit einen Teil zum Klimaschutz beitragen“, so Jüngerich. Laut des Landschaftsarchitekten Kim Wortelkamp, der die Pflanzaktion gemeinsam mit seinen Töchtern leitete, stieß die Aktion auf eine große Resonanz und viel Zuspruch. Das Tal sei mit der Zeit immer mehr zu einem solidarischen Projekt geworden, in das sich Familie, Freunde, Unterstützer und die angrenzenden Gemeinden einbringen würden. Es sei denkbar, auch in Zukunft eine Pflanzaktion im Tal oder an von den Klimaauswirkungen betroffenen Standorten zu organisieren, um aktiv gegen den Klimawandel vorzugehen, so Wortelkamp.